Das Salzburger Puppenwelt Museum zeigt auf über 250m2 eine Ausstellung mit liebevoll ausgearbeiteten Puppen in märchenhaften Kulissen. Bis 2019 befand sich das Puppenwelt Museum in der Ausstellung in Obertrum. Seit Anfang Februar 2022 wohnt das Museum nun auf der Autobahnraststation am Walserberg und wartet auf Ihren Besuch.
Vor langer Zeit, im Jahre 1976, betrat eine elegant gekleidete Frau, mit einer Porzellanpuppe auf ihrem Arm, die Edelsteinschleiferei von Adolf Hauser. Sie wünschte sich handgefertigte Ohrringe mit je einem kleinen Brillanten für eben diese Puppe. Gertrude, die Frau des Edelsteinschleifers, sah sie mit großen, begeisterten Augen an und ab diesem Moment war ihre Leidenschaft für Porzellanpuppen geweckt. Kurze Zeit später erfuhr Gertrude, dass eine Bekannte der Beiden genau diese Leidenschaft schon länger in sich trug und in ihrer Freizeit auch Porzellanpuppen in liebevoller Kleinarbeit selbst fertigte.
Für Gertrude Hauser stand außer Frage, dass sie dieses außergewöhnliche Handwerk ebenfalls erlernen musste und so besuchte Sie einen Kurs bei ihrer Bekannten. Damit nicht genug, mit einem weiteren Kurs in einer Linzer Töpferei kaufte Sie sich einen Brennofen, eigene Formen und Alles, was sie brauchte, um endlich ihre eigenen Porzellanpuppen herstellen zu können. Sie nähte alle Gewänder ihrer Porzellanpuppen selbst, denn ihr eigentlich erlernter Beruf war Kunststopferin. Im Laufe der Jahre besuchte sie einige weitere Kurse, bei denen sie unter Anderem das aufwändige Malen von Augen lernte. Bei diesem Prozess etwa müssen Augen 14 mal gebrannt werden.
Durch ihre Leidenschaft wurde Gertrude so gut in ihrem Handwerk, dass sie später selbst Kurse anbot. Jede ihrer Puppen ist ein Unikat und jede Figur hat eine eigene von Gertrude Hauser fantasievoll gestaltete Persönlichkeit.
KÖRPERTEILE GIESSEN
Aus flüssigem Porzellan werden Kopf, Arme, Beine und Körper in Gipsformen gegossen. Das ist wichtig, denn der Gips entzieht dem Porzellan Feuchtigkeit. Nach rund fünf Stunden können diese Teile dann vorsichtig herausgelöst werden. Danach müssen sie noch acht bis zehn Tage trocknen.
GROBE AUSARBEITUNG
Nach der Trockenzeit werden die Kanten, die durch das Gießen entstehen, vorsichtig abgeschliffen und Fingernägel ganz fein ausgearbeitet. Anschließend werden die Augen und der Mund ausgeschnitten.
ROHBRAND
Jetzt wird es zum ersten Mal richtig heiß, denn der Rohbrand erfolgt bei 850°C. Nachfolgend wird alles nochmal fein geschliffen und bei 1230°C fertig gebrannt.
HAUTFARBE
Als nächstes wird die Hautfarbe aufgetragen und erneut bei 850°C gebrannt.
GESICHT
Der Kopf, die Lippen und die Augen werden bemalt und wieder bei 850°C gebrannt.
ZUSAMMENBAUEN
Jetzt hat es die Puppe fast geschafft. Sie muss nur noch zusammengebaut werden. Die Perücke wird aufgesetzt, die Glasaugen vorsichtig eingesetzt (sofern sie nicht bemalt werden). Nun werden der Puppe ihre maßgeschneiderten Kleider angezogen. Gertrude Hauser hat unter anderem prachtvolle, original österreichische, Trachten genäht, die dazu passenden Trachtenschuhe wurden von einem Schuster aus Deutschland gefertigt. Die Perücken sind aus Echthaar, Mischhaar und Kunsthaar und die wunderschön strahlenden Glasaugen wurden in Deutschland mundgeblasen. Dieselben Augen werden übrigens auch von Menschen als Glasaugen getragen.
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